Zwei Einsätze für das DRK-Söllingen in einer Nacht
Einsatzrückblick zur Geiselnahme in Karlsruhe und einem Brandeinsatz
Am 10.03.2023, um 18:44 Uhr, wurde die Sanitätsbereitschaft mit dem Einsatzstichwort „Polizeieinsatz/Bereitstellung“ nach Karlsruhe alarmiert. Nach der Kontaktaufnahme des Bereitschaftsleiters, wurde der sofortige Einsatz des GW-San und die Anfahrt in den Bereitstellungsraum in Karlsruhe mit Sonder- und Wegerechten durch die Integrierten Leitstelle Karlsruhe befohlen. Es handelte sich bei dieser Lage um eine Geiselnahme in einer Apotheke in der Karlsruhe Innenstadt. Aufgrund der bestehenden Sonderlage wurden vorbeugend der Aufbau einer Triage (Einteilung von Patienten nach der Schwere ihrer Verletzungen) sowie die Betreuung der von der weiträumigen Absperrung der Einsatzstelle betroffenen Anwohnenden, die nicht in ihre Wohnungen konnten, notwendig.
Die Stadt organisierte mit dem DRK und den Notfallseelsorgern eine Notunterkunft in einer nahegelegenen Schule. Knapp drei Stunden nach dem Beginn des Großeinsatzes warteten dort rund ein gutes Dutzend Betroffene. Zeitweise stieg die Zahl der dort zu betreuenden Personen auf 25 an. Da nicht absehbar war, wie lange sich dieser Einsatz noch hinziehen würde, traf der Oberbürgermeister gegen 20 Uhr in der Notunterkunft ein und organisierte, gemeinsam mit dem DRK für die Wartenden, Zimmer im Hotel Achat am Mendelssohnplatz. Ein Angebot, das einige der "Ausgesperrten" spontan annahmen. Während noch einige Menschen in der Schulmensa ausharrten, stürmte die Polizei mit Schutzausrüstung die Apotheke. Mit Erleichterung wurde Entwarnung gegeben, alle Geiseln und der Täter blieben körperlich unverletzt.
Quasi auf dem Rückweg wurde das Söllinger Team über die Integrierte Leitstelle Karlsruhe zu einem weiteren Einsatz in Kleinsteinbach alarmiert. An der Einsatzstelle war ein Feuer in einer Küche ausgebrochen. Das Brandgut wurde von der Feuerwehr abgelöscht und die Wohnung belüftet. Ein Bewohner der im Brandrauch stand, wurde durch den Notarzt untersucht und konnte auf eigenen Wunsch, ohne eine Überwachung in einem Krankenhaus, entlassen werden.
Der GW-San und dessen Besatzung kehrten unbeschadet um 22:30 Uhr in das DRK-Heim in Söllingen zurück. Nach einer kurzen Nachbesprechung konnten die beiden Einsätze beendet werden. Der Dank der Bereitschaftsleitung gilt den ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden, die auch bei Einsätzen mit Gefahrenpotenzial ohne zu zögern zum Einsatz eilen.
Den Menschen, die sich stundenlang in der Gewalt des Geiselnehmers befanden, wünschen wir, dass sie keine psychischen Folgen davongetragen haben und das Geschehene schnell verarbeiten können.